Orthopädie A - Z

Orthopädische Begriffe alphabetisch geordnet:

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>Akupunktur:
Schmerzbehandlung durch Einstiche mit feinen Nadeln an sogenannten Akupunkturpunkten. Besonders wirksam bei (Knie-)Arthrose und Rückenschmerz (
GERAC-Studien, German Acupuncture Trials, 2002–2007). Bei diesen Erkrankungen ist die Akupunktur auch Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung.

>Arthrose:
Degenerativer Verschleiss eines Gelenks (Gelenkabnutzung).


>Arthrosetherapie:
Die Heilung der Arthrose ist z.Zt. noch nicht möglich. Abgenutzter Knorpel kann nicht ersetzt werden. Ziel der Arthrosetherapie ist es durch schmerzlindernde und entzündungshemmende Maßnahmen die Beweglichkeit des Gelenkes solange wie möglich zu erhalten und durch verschiedene Therapien den gestörten Stoffwechsel zu aktivieren.
Nichtoperativ werden Physikalische Therapie, Magnetfeldtherapie, Krankengymnastik, Akupunktur und Knorpelschutz-Injektionen mit Hyaluronsäure angewandt. Als operative Maßnahmen ist die Gelenkspiegelung/- spülung und der Gelenkersatz, die Endoprothese möglich.

>Arthroskopie (Gelenkspiegelung):
Minimal-invasive Untersuchung bzw. Behandlung eines Gelenks durch ein spezielles Endoskop. Bei einem Meniskusriss z.B. kann der Meniskus genäht oder Teile davon entfernt und die Ränder geglättet werden. Bei Arthrose wird der Knorpel/ der Meniskus geglättet und das Gelenk gespült.

>Bandscheibenvorfall / Prolaps:
Herausquellen von Bandscheibengewebe mit Druck auf die Nervenwurzeln und austrahlenden Schmerzen ins Bein (Ischias / Ischialgie). Die Behandlung ist zumeist konservativ mit physikalischer Therapie, bei andauernden Beschwerden oder Lähmungserscheinungen kann eine Operation notwendig sein.

>Blockierung:
Rückbildungsfähige Funktionsstörung der Wirbelsäule und Gelenke ohne strukturelle Veränderung. Blockierungen kann der speziell augebildete Arzt / Orthopäde mit chirotherapeutischen Techniken lösen.

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>Chirotherapie:
Wiederherstellung der Beweglichkeit / der gestörten Funktion von Gelenken, speziell der Wirbelsäule. Lösen von Gelenk-Blockierungen durch gezielte Handgriffe.

>Dexa /DXA- Untersuchung:
Standardmethode für die Knochendichtemessung. Die Leitlinien der Osteoporose- diagnostik und Therapie beziehen ihre Empfehlungen auf der Grundlage der DEXA-Messungen.

>Digitales Röntgen:
Die Röntgenbilder werden auf konventionelle Weise mit einem Röntgenstrahler gemacht. Die Aufnahmen werden dann zumeist mit einer Speicherfolie digitalisiert und können dann digital nachverarbeitet und archiviert werden. Die digitale Röntgentechnik ergibt für die Patienten eine geringere Strahlungsbelastung.

>Dupuytren:
Der Morbus Dupuytren ist eine gutartige Erkrankung mit strangartiger Verdickung des Bindegewebes der Handinnenfläche. Dies kann zu Einziehungen mit zunehmeder Beugung der Fingergelenke führen. Bei stärkerer Einziehung (ab 30°) wird im allgemeinen die operative Therapie empfohlen.

>Epicondylitis (Tennis/Golferellbogen):
Sehnenansatzreizung der Unterarmmuskulatur, die in der Regel durch Überbeanspruchung ausgelöst wird. Konservative Behandlung (Dehnen, Eis, lokal entzündungshemmende Mittel) führen meist zur Heilung. Bei hartnäckigen Beschwerden evt. Stosswellentherapie. Eine Operation ist selten notwendig.

>Fersensporn:
Ansatzreizung der Plantarfaszie (Plantaraponeurose) an der Ferse, bei Fußfehlform (Senkfuß) bzw. Überbeanspruchung. Konservative Maßnahmen (Einlagen, Dehnen, entzündungshemmende Mittel) meist ausreichend. Falls hierdurch keine Besserung evt. Stosswellentherapie. Eine Operation ist fast nie erforderlich.

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>Ganglion / Überbein:
Gutartige, mit Gelenkflüssigkeit gefüllte Schwellung ausgehend von der Gelenkkapsel oder Sehnenscheide, oft im Handbereich. Es besteht ein Ventilmechanismus mit zunehmender prallelastischer Füllung. Eine Behandlung ist nur bei Beschwerden erforderlich. Der Ventilmechanismus kann durch Punktion/Injektion oder operativer Entfernung des Ganglions beseitigt werden.

>Hallux-rigidus:
Arthrose im Großzehengrundgelenk meist mit Teilversteifung des Gelenks.

>Hallux-valgus:
Häufige Zehenfehlstellung mit Abweichung der Großzehe im Grundgelenk nach außen und oft schmerzhafter Druckstelle an der Innenseite mit Großzehenballenentzündung.

>Hammerzehe:
Zehenfehlstellung mit maximalen Beugung im Zehenendgelenk und Überstreckung im Mittelgelenk.

>Hexenschuß (Lumbalgie):
Lokaler oder gürtelförmig ausstrahlender, oft akut einsetzender Rückenschmerz mit starker
Muskelverspannung. Der Grund ist meist eine „Blockierung“ eines Wirbelgelenkes oder eine Muskelzerrung. Sehr selten bei einem Bandscheibenvorfall.

>Hyaluronsäure:
Hyaluronsäure ist der Hauptbestandteil der Gelenkflüssigkeit (Synovia). In arthrosegeschädigte Gelenke gespritzt wirkt sie als „Stoßdämpfer“ und Schutz für den Gelenkknorpel.

>Ischias (Ischialgie):
Reizung des Ischiasnerven mit einseitig ausstrahlenden Schmerzen vom Rücken ins Bein, zumeist bei Verspannungen in der Rückenmuskulatur, seltener bei Bandscheibenvorfall oder Nervenentzündung.

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>Karpaltunnelsyndrom:
Einengungs- bzw. Drucksyndrom des Haupthandnerven (Nervus medianus) mit Kribbeln und Taubheitsgefühl im Bereich des Daumens bis zum Ringfinger. Typisch ist auch nächtlicher Schmerz im Hand/-Unterarmbereich. Die Behandlung ist nach Nachweis durch eine Nervenleitgeschwindigkeitsmesssung zumeist operativ mit Erweiterung des Nervenkanals. Begünstigt wird das Karpaltunnelsyndrom durch eine Arthrose des Daumensattelgelenks (siehe Rhizarthrose) oder einer Sehnenscheidenentzündung der Daumenbeugesehne (siehe Schnellender Finger).

>Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie, MR, MRT):
Dies ist ein bildgebendes Verfahren zur Erzeugung von Schnittbildern von Körperteilen oder Gelenken. Das Bild wird durch Veränderung eines starken Magnetfelds durch hochfrequente elektromagnetische Wellen erzeugt. Die Kernspintomographie ist eine der schonendsten Untersuchungsmethoden, die es gibt. Es besteht keine Strahlenbelastung, direkte schädigende Wirkungen sind nicht bekannt. Mit der Kernspintomographie sind Weichteile und weichteilige Veränderungen mit ausgezeichnetem Kontrast und Auflösung darstellbar.

>Knochendichtemessung:
Medizinisch-technische Verfahren zur Bestimmung der Dichte- des Kalksalzgehaltes der Knochen. Standardverfahren ist die DEXA-Methode, weitere Verfahren sind die QCT-oder Ultraschallmessungen.
Eine ungefähre Risikoabschätzung ist mit unserem Osteoporose-Fragebogen möglich.

>Knorpelschutztherapie:
Möglich als Injektion von Hyaluronsäure ins Gelenk. Als Kapsel ist eine Kombination von Glucosamin und Chondroitinsulfat im Handel.

>Knorpelzelltransplantation:
Die Knorpelzelltransplantation mit angezüchteten körpereigenen Knorpelzellen wird bei Knorpeldefekten ohne größere Gelenkabnutzung durchgeführt, speziell bei unfallbedingter Schädigung und bei jüngeren Menschen.

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>Krallenzehe:
Zehenfehlstellung mit starker Beugung im Zehenmittelgelenk und Überstreckung im Grundgelenk.

>Magnetfeldtherapie / pulsierende Magnetfeldtherapie:
Durch das pulsierende Magnetfeld wird der Stoffwechsel aktiviert und die Durchblutung sowie die Sauerstoffversorgung angeregt und so der Genesungsprozess aktiviert. Mögliche Anwendungsgebiete sind die Arthrose speziell die Kniearthrose, die Osteoporose und die Unterstützung der Wund- und Knochenheilung.

>Metatarsalgie:
Schmerz am Fußballen, meist bei Spreizfußfehlstellung des Fußes.

>Orthopäde:
Der Facharzt für Orthopädie. Er besitzt eine mindestens zwölfjährige Ausbildung (Medizinstudium, anschließende Weiterbildung in Chirurgie und Orthopädie in entsprechenden Kliniken). Der Orthopäde hat Kentnisse sowohl in konservativer als auch operativer Therapie.

>Orthopädie:
Die Lehre von der Erforschung, Verhütung und Behandlung von Störungen des Haltungs- und Bewegungsapparates.

>Osteodensitometrie:
siehe Knochendichtemessung >>>

>Osteoporose:
Verminderung der Gesamtknochenmasse mit vermehrter Knochenbrüchigkeit. Eine Risikoabschätzung ist mit unserem Osteoporose-Fragebogen möglich.

>Physikalische Therapie:
Behandlungsformen der Orthopädie, die auf physikalischen Methoden beruhen, z.B. Wärme- Kältebehandlung, Elektrotherapie, Ultraschallbehandlung, Magnetfeldtherapie, Massagen, Lymphdrainagen, Bewegungstherapie, Krankengymnastik.

>Plantarfasziitis:
Siehe Fersensporn >>>

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>Polyarthrose der Fingergelenke:
Symmetrische Arthrose der Fingermittel-und Endgelenke mit Gelenkauftreibung und Schmerzen. Meist Frauen betroffen. Oft auch Arthrose des Daumensattelgelenks. Symptomatische Behandlung mit entzündungshemmenden Mitteln, lokaler Wärme, Injektionen, Radiosynoviothese, ggf. Röntgenreizbestrahlung. Operativ kommt die Abtragung der störenden Knoten mit Denervierung des Gelenks in Betracht, ggf. Versteifung des Fingerendgelenks.

>Prolaps:
Siehe Bandscheibenvorfall / Prolaps >>>

>Radiosynoviorthese:
Einspritzen von kurzwirkenden radioaktiven Substanzen in rheumatisch gereizte Gelenke, die die entzündete und wuchernde Gelenkinnenhaut von innen heraus bestrahlen und auf diese Weise die normalen Gelenkverhältnisse wiederherstellen

>Rheuma /Rheumatoide Arthritis:
Entzündliche Gelenkerkrankung mit typischen, symmetrischen Schwellungen und Schmerzen / Morgensteifigkeit zumeist an kleinen Gelenken.

>Rhizarthrose:
Arthrose des Daumensattelgelenks. Behandlung mit Daumenbandage, entzündungshemmenden Mitteln, Akupunktur, Knorpelschutz-Injektionen mit Hyaluronsäure. Nach Ausschöpfen der konservativen Therapie gibt es mit der Interpositionsarthroplastik eine risikoarme Operationsmethode mit hoher Erfolgsquote.

>Röntgenreizbestrahlung:
Bei der Röntgenreizbestrahlung wird der erkrankte Bezirk mit einer niedrig dosierten
Röntgenbestrahlung mehrfach behandelt. Durch die Bestrahlung kommt es zu einer Rückbildung der entzündlichen Veränderungen im erkrankten Areal. Die Dosis der Bestrahlung ist hier gering. Anwendung z. B. beim Fersensporn, der Epicondylitis und der Fingerpolyarthrose

>Schnellender Finger:
Sehnenscheidenentzündung der Fingerbeugesehnen mit Sehnenauftreibung und Störung der Gleitfunktion. Es kommt zum typischen schmerzhaften Schnappphänomen bei Fingerstreckung. Behandlung mit Injektionen in die Sehnenscheide oder operative Erweiterung der Sehnenscheide.

>Senkfuß:
Absenkung des Fußlängsgewölbes. Begünstigt schmerzhafte Reizzustände im Bereich des Mittelfußes und der Plantarfaszie / Ferse (siehe Fersensporn). Behandlung mit Einlagenversorgung.

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>Spreizfuß:
Verbreiterung des Vorfußes durch Abflachung des Quergewölbes. Dies kann zu überlastungsbedingten Schmerzen am Fußballen und Zehenfehlstellungen durch veränderten Sehnenzug führen. Insbesondere betroffen ist die Großzehe (Hallux-valgus), aber auch an den anderen Zehen können schmerzhafte Fehlstellungen entstehen (Hammer-oder Krallenzehen). Wichtig ist hier eine frühzeitige Einlagenversorgung.

>Stosswellenbehandlung:
Bei diesem Verfahren werden Schalldruckwellen hoher Energie erzeugt und über die Hautoberfläche in das Gewebe übertragen. Die Stoffwechselaktivität wird dank stärkerer Durchblutung erhöht und die körpereigenen Selbstheilungskräfte in den Schmerzregionen werden aktiviert. Dadurch werden Heilungsvorgänge angeregt, die die Beschwerden lindern. Mögliche Anwendungsgebiete sind Sehnenansatz- erkrankungen, schmerzhafte Triggerpunkte sowie die Behandlung von Akupunkturpunkten.

>Synovektomie:
Operative Entfernung der Gelenkinnenhaut bei Rheuma / Rheumatoider Arthritis

>Tenosynovitis:
Sehnenscheidenentzündung

>Triggerpunkte:
Dauerhaft verkürzte und verdickte Muskelfasergebiete innerhalb eines Muskels. Triggerpunkte verursachen Schmerzen und Verspannungen. Die Behandlung erfolgt mit speziellen Injektionen, Muskeldehnung sowie Akupunktur. Neuerdings wird auch die Stosswellentherapie eingesetzt.

>Zehenfehlstellung:
Meist durch gestörten Sehnenzug bei Spreizfuß hervorgerufen. Es kommt zum Hallux-valgus im Bereich der Großzehe, an den anderen Zehen sogenannte Krallen-oder Hammerzehen mit schmerzhaften Druckstellen.

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